Sichere Wasserwirtschaft in Krisenzeiten (Essener Tagung in Aachen 2023)
13. März 2023Accelerating Change – Wandel zu einem wasserbewussteren Umgang (Weltwassertag)
22. März 2023Regenwasser säubern, Gewässer schützen - dafür sind Regenklärbecken da. Um mehr Schadstoffe aus dem Regenwasser zurückzuhalten, entwickeln Forschende der FH Münster ein filterbasiertes Optimierungskonzept für Regenklärbecken im Bestand. Höhere Ansprüche an den Gewässerschutz fordern, vorhandene Becken an die gestiegenen Anforderungen anzupassen. Ziel des Pilotprojektes ist es eine ideal aufeinander abgestimmte Kombination aus Sedimentation und technischer Filtration zu entwickeln. Leider sind Optimierungen wie z.B. die Vergrößerung der vorhandenen Becken meist recht teuer und auch oft aus Platzgründen gar nicht möglich. Im Rahmen des Pilotprojektes soll ein Regenklärbecken in Warendorf beispielgebend sein. Die Untersuchungen erfolgen an einem vorhandenen Regenklärbecken, welches mithilfe von Filtereinheiten so nachgerüstet werden soll, dass es den Anforderungen der heutigen Zeit gewachsen ist.
Auch wir beteiligen uns an diesem Pilotprojekt und planen u.a. die dafür notwendige EMSR- und Maschinentechnik sowie den konstruktiven Stahlbau und liefern besondere Leistungen wie z.B. den 3D Scan des gesamten Beckens sowie die Erstellung einer Punktwolke und die Modellierung eines 3D Zwillings. Das Pilotprojekt wird dabei in zwei Arbeitspakete unterteilt.
Das erste Arbeitspaket umfasst die numerische und physikalische Modellierung (hybride Modellierung), wo sowohl die optimale Aufteilung zwischen Sedimentation und Filtration als auch deren Anordnung zueinander untersucht wird. Mithilfe von Strömungssimulationen und unserem 3D Modell lässt sich u.a. herausfinden, wie schnell und wie viele Schadstoffe durch die Sedimentation zurückgehalten werden.
In einem weiteren Arbeitspaket werden die Ergebnisse aus dem ersten Arbeitspaket an einem für den Test ausgewählten Regenbecken in Warendorf angewendet, für welches wir dann die benötigte EMSR- und Maschinentechnik, sowie den konstruktiven Stahlbau planen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Möglichkeiten einer Nachrüstung bestehender Regenwasserbehandlungsanlagen aufzeigen. Die Leistungsfähigkeit wird sowohl im Ist-Zustand als auch nach der Umrüstung im laufenden Betrieb messtechnisch über den Zeitraum von jeweils einem Jahr ermittelt. Bestimmt wird hierzu der Rückhalt sowohl von AFS und AFS63 als auch von Zink und Kupfer.
Das Projekt läuft bis zum 30. April 2024 und wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirts chaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und erhält eine Zuwendung des Landes NRW – Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW – ResA II.
Quelle: KA Korrespondenz Abwasser. Abfall Ausgabe 3I23, S. 160; FH Münster